Zeit für Sauberkeit

Damit die Qualität der Reinigungsleistung stimmt, ist in jedem Fall ein realistisches Maß an Zeit notwendig

Zeit spielt in jeder Branche eine wichtige Rolle. Auch im Gebäudereinigerhandwerk nimmt sie einen besonderen Stellenwert ein – und zwar in mehrfacher Hinsicht: Gemeinsam mit den Faktoren Fläche und Geschwindigkeit bestimmt sie die Berechnung der Leistung. Auch die Anzahl der Reinigungskräfte, die bei einem Auftrag nötig sind, hängt von diesen Faktoren ab. Damit die Qualität der Reinigungsleistung stimmt, ist in jedem Fall ein realistisches Maß an Zeit notwendig. Und das kann nur errechnet werden, wenn ein Unternehmen um alle Wirkungsmechanismen weiß, die bei der Organisation und Durchführung der Reinigungsabläufe berücksichtigt werden müssen. Die STANDARD Gebäudereinigung Jacobs GmbH kann hier auf die Erfahrung mehrerer Generationen zurückgreifen.

 „Im Gebäudereinigerhandwerk ist es wie in allen Branchen: Qualität braucht Zeit. Wer Wert auf Sauberkeit und ordentliche Hygiene legt, zeigt in der Regel Verständnis dafür, dass wir entsprechend Zeit kalkulieren.“

David Jacobs, Geschäftsführer der
STANDARD Gebäudereinigung 

Die Uhren in der Gebäudereinigungsbranche ticken besonders: Erst, wenn der Betrieb bei Kunden der STANDARD Gebäudereinigung ruht und dort die Arbeitszeit auf Null steht, dann setzt sich die Zeit für die Reinigung in Bewegung – und diese ist deutlich enger getaktet als in anderen Branchen. Das Zeitfenster für Reinigungsarbeiten ist oft deutlich kürzer, als es der Arbeitsaufwand eigentlich erfordert. Ein Beispiel: Ein Gebäude soll vor Arbeitsbeginn morgens gesäubert werden. Dafür stehen zwei Stunden zur Verfügung. Die Reinigungsleistungen, die erbracht werden sollen, benötigen jedoch mindestens sechs Stunden. „Hier kommt das Personal ins Spiel: Weil das Zeitfenster eines Auftrags in der Regel eng bemessen ist, müssen wir mehr Mitarbeiter berücksichtigen. Auch die Gleichzeitigkeit der Reinigungsaufträge erhöht den Personalbedarf. Das ist einer der Gründe, warum das Gebäudereinigerhandwerk das beschäftigungsstärkste Handwerk in Deutschland ist“, sagt David Jacobs, Geschäftsführer der STANDARD Gebäudereinigung. Grundlage für jeden Reinigungsauftrag ist das Raumbuch: Darin werden alle reinigungsrelevanten Daten erfasst – unter anderem die Art und Lage der Räume, die Quadratmeterzahlen, außerdem was, wie oft, auf welche Art ­gereinigt werden soll. Mithilfe dieser Dokumentation wird unter anderem die Qualität kontrolliert. Auch Reinigungskosten lassen sich darüber ermitteln. Für die Kostenkalkulation sind jedoch vor allem der Stundenverrechnungssatz und der Leistungswert bestimmende Größen.

Fläche nach Zeit ist Leistungswert

Der Leistungswert ist der eigentliche Kern der Kalkulation. Er beschreibt die Arbeitsgeschwindigkeit in der Gebäude­reinigung. Gemessen wird in Quadratmetern pro Stunde. Ein Beispiel: Eine Fläche von 50 m2 wird in 15 Minuten ­gereinigt. Der Leistungswert beträgt dann 200 m2 pro Stunde. Allein mit dieser Formel lässt sich allerdings nicht rechnen. Denn ein Flur bringt andere Anforderungen mit als ein Büro oder sanitäre Anlagen. Der Leistungswert hängt von zahlreichen weiteren Faktoren ab: Neben der Raumgröße sind die Raumausstattung, die Nutzung des Raumes und die Objektumgebung bedeutend. Werden Räume beispielsweise stark von Publikumsverkehr frequentiert, kann sich der Grad der Verschmutzung erhöhen. Dann empfiehlt es sich den Reinigungsturnus zu erhöhen. „Bei Büroräumen ohne Klimaanlage stehen im Sommer die Fenster in der Regel offen. Handelt es sich um Büroräume einer Baufirma, die ihre Materialien in der Nähe der Verwaltung lagert, so können wir davon ausgehen, dass gerade im Sommer viel Staub in die Innenräume eindringt. Deshalb muss hier häufiger gereinigt werden“, weiß Betriebsleiter Patrick Meihack aus Erfahrung.

Rüst- und Wegezeiten

Um solche Faktoren aus der Umgebung zu ermitteln, ist eine Objektbegehung notwendig. Erst dann kann eine realistische Kosteneinschätzung vorgenommen werden. Ebenso kann erst mit einer Begehung der Aufwand für Rüst- und Wegezeiten eingeschätzt werden. „Eine Quadrat­meterfläche auf einer Ebene ist schneller zu bearbeiten als eine Fläche in der gleichen Größe, die auf mehreren Stock­werken verteilt ist. Hier müssen Wegezeiten berücksichtigt werden“, erläutert Prokuristin Karin Jacobson. Rüstzeiten können ebenfalls unterschiedlich ausfallen. Unter Rüstzeit wird der benötigte Zeitraum verstanden, um sich mit den Materialien und Geräten für die anstehende Reinigung auszustatten. „Wir schauen, ob es Stauräume in den Bereichen gibt, die zu säubern sind. Wasseranschlüsse sind auch notwendig, fehlen aber gelegentlich, sodass hier zusätzliche Wege von den Reinigungskräften zurückgelegt werden müssen“, ergänzt Patrick Meihack. Außerdem nehmen selbstverständlich die Qualifizierung der Reinigungskräfte, die eingesetzten Geräte, leistungsfähige Reinigungschemie sowie Reinigungsmethoden Einfluss auf den Leistungswert. Je besser Reinigungskräfte geschult und je moderner und angemessener die genutzten Mittel und Geräte sind, umso effizienter und qualitativ hochwertiger ist die erbrachte Reinigungsleistung. Der Sinner’sche Kreis fasst den Wirkungsmechanismus zusammen, mit dem Reinigungsabläufe organisiert und durchgeführt werden. Neben den traditionellen Faktoren Temperatur, Chemie, Mechanik und Zeit werden diese heute um die Faktoren Mensch, Qualität und Umwelt ergänzt. Da es keine verbindlichen Regeln für die Flächenwerte gibt, wurde in der Vergangenheit immer wieder darum diskutiert. Für einen fairen Wettbewerb, für Chancengleichheit und zum Schutz der Reinigungskräfte hat die RAL Gütegemeinschaft Gebäudereinigung e. V. gemeinsam mit der IG Bauen-Agrar-Umwelt bereits vor Jahren einen Orientierungshilfe insbesondere für Auftraggeber entwickelt. Diese macht es möglich, seriöse Angebote mithilfe realistischer Leistungszahlen von fragwürdigen Offerten zu unterscheiden. „Im Gebäudereinigerhandwerk ist es wie in allen Branchen: Qualität braucht Zeit. Wer Wert auf Sauberkeit und ordentliche Hygiene legt, zeigt in der Regel Verständnis dafür, dass wir entsprechend Zeit kalkulieren“, sagt David Jacobs. Mit einer hochwertigen Reinigungsleistung würdigt ein Auftraggeber sein eigenes Arbeitsumfeld, seine Mitarbeiter oder sein Eigentum. Darüber hinaus hilft er mit, dass belastende Akkordleistungen vermieden werden und die Arbeit der Menschen in der Reinigungsbranche Anerkennung und Wertschätzung erfahren. 

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